Die Schwerlastverkehrs-Lawine aus dem Logistikzentrum Eichwald

Die vier am Gewerbe- bzw. Logistikpark Eichwald beteiligten Kommunen Sersheim, Sachsenheim, Oberriexingen und Bietigheim-Bissingen haben mit der Ausweisung und dem Bau des Logistikzentrums ihren Haushalt saniert (laut LKZ vom 19. 6. 2018 in den letzten Jahren fast 20 Millionen Euro), aber die Zeche soll Markgröningen bezahlen, mit Millionen für den Bau der Umfahrungen von Unterriexingen und Markgröninen. Diese würden sich zu einer Autobahn für den Schwerlastverkehr entwickeln.

Margröningen und Unterriexingen würden mit der Zerstörung ihrer Natur bezahlen und ihre Bewohner müssten zusätzlichen Lärm und Schadstoffe ertragen.

 

So schätzen wir die drohende Schwerlastverkehrs-Lawine aus dem Eichwald mit ihren aktuell bekannten Verursachern ein:
 
Winkels (Alwa): Winkels (das sind die blauen Laster mit der Aufschrift Alwa) besitzt in ihrem Logistikzentrum Eichwald gemäß ihrer Internetseite 110 LKW-Züge. Wenn davon täglich 100 LKW-Züge im Einsatz sind, dann bedeutet das 100 Ab- und 100 Rückfahrten, zusammen somt 200 LKW-Fahrten. Davon würde mind. die Hälfte das heißt 100 LKW-Züge den Weg über Markgröningen nehmen.
 
Breuninger: Die Fa. Breuninger fasst alle bestehenden Zentrallager in dem neuen Zentrallager Eichwald zusammen. Im Bau ist ein 1. Bauabschnitt. Ein 2. Bauabschnitt ist geplant. Gemäß der Ludwigsburger Kreiszeitung vom 21./22. Oktober 2017 "rechnet Breuninger ... pro Arbeitstag mit 75 Lieferfahrzeugen, die zu dem Dienstleistungszentrum kommen und es wieder verlassen." Das macht zusammen 150 LKW-Fahrten, wovon voraussichtlich mindestens 2/3 die Strecke über Markgröningen nehmen würden. Macht 100 LKW-Fahrten pro Tag.
 
Porsche: Schon im Jahr 2014 erklärte Porsche stolz auf ihrer Internetseite: "Auf der von 113.000 auf 170.000 Quadratmeter vergrößerten Lagerfläche im Gewerbegebiet Eichwald nahe Sachsenheim sind über 100.000 Porsche-Teile abrufbar und werden mit zukunftsweisender Logistik an mehr als 800 Standorte in aller Welt geliefert. Für den Ausbau wurden insgesamt fast 80 Millionen Euro investiert." „Im Gewerbegebiet Eichwald befindet sich das logistische Rückgrat unserer Porsche Ersatzteil-Organisation: Durch die Erweiterung der Logistik-Kapazitäten unterstützen wir unsere Händler in aller Welt, auch bei stark gestiegenen Fahrzeugverkäufen einen vorbildlichen Service für den Kunden anzubieten“, sagte Produktionsvorstand Dr. Oliver Blume anlässlich der Eröffnungsfeier für die Inbetriebnahme der neuen Gebäude. Weiter heißt es dazu auf dem Newsroom, dem Medienportal von Porsche: "200 Lkw sorgen Tag für Tag für die An- und Auslieferung der verschiedenen Porsche-Teile."


Seitdem ist das Zentrallager von Porsche stark erweitert worden mit einem 30 m hohen Hochregallager sowie weiteren Lagerhallen. Abgesehen von der obigen euphorischen Beschreibung des Zentrallagers durch einen Porsche-Vorstand ist folgendes geplant: 4 Jahre lang sollen die gesamten (!!) Bauteile für die Produktion des 911-er in Zuffenhausen im Zentrallager Eichwald vorgehalten und dann just-in-time nach Zuffenhausen gefahren werden. Das erzeugt ein gewaltiges LKW-Verkehsaufkommen.
Übrigens: Ausgeliefert werden die Bauteile der Fa. Porsche u.a. durch die Firma Lila-Logistik die inzwischen den meisten Bürgern Markgröningens aus dem Stadtbild wohl bekannt ist.
 
Dräxlmaier: Auf ihrer Internetseite "Produktion in Sachsenheim Willkommen in der Fabrik der Zukunft" schreibt die Fa. Dräxlmair stolz über ihr Werk: "Täglich vollbringt DRÄXLMAIER produktionstechnische und logistische Meisterleistungen, um seine Produkte just-in-time und just-in-sequence an die Produktionsbänder der Automobilhersteller zu liefern. Mit hochkomplexen und effizienten Prozessen in unseren Produktionswerken meistern wir diese Herausforderung. An unserem Standort in Sachsenheim bauen wir aktuell eine moderne Batteriefertigung auf. Dort werden wir als System-Integrator ein äußerst leistungsstarkes 800-Volt-Gesamtbatteriesystem für einen rein elektrisch betriebenen Sportwagen fertigen. Dabei setzen wir Industrie 4.0 konsequent um. Modernste Fertigungsverfahren und komplexe Automatisierungstechnik sorgen dafür, dass unsere Batteriesysteme unser Werk in perfekter Qualität verlassen."

Was bedeutet das, wenn Dräxlmaier schreibt, in Sachsenheim wären sie System-Integrator? Das heißt, dass die Batterie-Zellen fix und fertig angeliefert werden und zur Bodenplatte des Porsche passend auf einer Platte zusammengefügt werden. Sprich: es handelt sich lediglich um eine Konfektioniereung und der Produktionsaufwand in Sachsenheim ist minimal. Die Konfektionierung erzeugt jedoch einen großen LKW-Verkehr, welcher die fertigen Batteriezellen anliefert und einen großen LKW-Verkehr, der die auf einer Platte zusammengefügten Zellen in das Porsche-Stammwerk Zuffenhausen fährt.

Foto: Bert Blattmann