Flora und Fauna

In dem (noch!) intakten Naturraum am nördlichen Stadtrand Markgröningens leben aktuell folgende Tierarten:

Säugetiere:

Igel, Wildschwein, Reh, Fuchs, Dachs, Marder, Feldhase, Siebenschläfer, Haselmaus, Mauswiesel, Spitzmaus, Iltis, Eichhörnchen, Maulwurf, kleiner Abendsegler, Zwergfledermaus

 

Vögel:

Mäusebussard, Roter Milan, Schwarzer Milan, Turmfalke, Sperber, Waldkauz, Schleiereule, Waldohreule, Kuckuck, Fasan, Mönchgrasmücke, Klappergras- und Dorngrasmücke, Grünspecht, Buntspecht, Mittelspecht, Feldsperling, Haussperling, Neuntöter, Zaunkönig, Blaumeise, Kohlmeise, Schwanzmeise, Kleiber, Graureiher, Bachstelze, Gebirgsstelze, Dompfaff, Gartenbaumläufer, Waldbaumläufer, Mehlschwalbe, Rauchschwalbe, Eichelhäher, Heckenbraunelle, Rotkehlchen, Stiglitz, Gartenrotschwanz, Grünfink, Buchfink, Hausrotschwanz, Goldammer, Amsel, Singdrossel, Feldlerche, Wachholderdrossel, Misteldrossel, Star, Rabe, Elster, Dohle, Goldhähnchen, Wendehals, Pirol

Amphibien/Reptilien:  

Feuersalamander, Bergmolch, Erdkröte, Grasfrosch, Springfrosch, Blindschleiche, Ringelnatter, Zauneidechse

Schmetterlinge:

Großer Feuerfalter, Gemeiner Bläuling, Zitronenfalter, Aurorafalter, Schwalbenschwanz, Tagpfauenauge, Admiral, Distelfalter, C-Falter, Schachbrettfalter, Kaisermantel, Großer Fuchs, kleiner Fuchs, kleines Wiesenvögelchen, Braunkolbiger Dickkopffalter, Großes Ochsenauge, Mohrenfalter, Waldbrettspiel, Landkärtchen, Kleiner Eisvogel, Mohrenfalter, Taubenschwänzche, Großer Schillerfalter, Russischer Bär.

Käfer:

Hirschkäfer, goldglänzender Rosenkäfer, Wald- und Feldwaldkäfer, schwarzer Raubkäfer, Balkenschröter (Zwerghirschkäfer), Ölkäfer, großer Eichenbock, Mulmbock, Feld- Sandlaufkäfer, Eremit, roter Weichkäfer, Bienenwolf, Puppenräuber, Lederlaufkäfer, Mistkäfer, Goldleiste, Goldschmied, Schulterbock, gefleckter Schmalbock, Eichenwidderbock, Sägebock, Glühwürmchen

Hummeln und Bienen:  

Ackerhummel, Wiesenhummel, Gartenhummel, dunkle Erdhummel, Steinhummel, Honigbiene, Holzbiene, Hornisse, gemeine Wespe, Feldwespe

Fliegen:

gemeine Winterschwebfliege, Johannisbeerschwebfliege, großer Hummelschweber, Wollschweber, Skorpionsfliege, Köcherfliege

 

Libellen:

Heidelibelle, Herbstmosaikjungfer, Blaugrüne Mosaikjungfer, Hufeisenazurjungfer

 

Heuschrecken:

Blauflügelige Ödlandschrecke, Grünes Heupferd, Gewöhnliche Strauchschrecke, Roesels Beißschrecke, Gemeine Eichenschrecke, gemeine Plumpschrecke, punktierte Zartschrecke, Feldgrille, Gemeiner Grashüpfer, Bunter Grashüpfer, Gemeine Sichelschrecke, westliche Beißschrecke, sibirische Keulenschrecke, Große Goldschrecke, Kleine Goldschrecke, Zwerggrashüpfer, Heidegrashüpfer, buntbäuchiger Grashüpfer

Spinnen:

Raubspinne, Baldachinspinne, Waldwolfspinne, Zebraspringspinne, Wespenspinne, veränderliche Krabbenspinne, Gartenkreuzspinne

Alle Tieraufnahmen auf dieser Seite haben wir in der durch die Nordumfahrung bedrohten Landschaft fotografiert.


Landschaft im Wandel

Naturschutz durch Erhalt der Kulturlandschaft

Der ehemalige Naturschutzbeauftragte der Stadt Markgröningen und ehemalige Vorsitzende des BUND-Ortsverbands, Helmut Ballmann, macht in einem in der Stadtbrille Nr. 3/1987 publizierten Aufsatz die Auswirkungen intensiver Landwirtschaft auf die Natur zum Thema. Seit 1987 hat die Zersiedlung der Landschaft mit Straßen und Bauprojekten massiv zugenommen, so dass "das Grüne immer weiter weg von unseren Wohnungen rückt". Nachfolgend ein Auszug aus dem Aufsatz von Helmut Ballmann, der den Verlust an Pflanzen- und Tierarten auf der Grundlage von Untersuchungen beschreibt:

 

In der Öffentlichkeit ist heute weithin bekannt, daß etwa ein Drittel aller in der Bundesrepublik einheimischen Pfanzenarten und mehr als die Hälfte aller Tierarten inzwischen ausgestorben oder vom Aussterben bedroht sind. Untersuchungen in Markgröningen beweisen, daß diese negative Entwicklung auch auf unserer Gemarkung eingetreten ist:
– Die wertvollsten und artenreichsten Pflanzenstandorte in unserer Umgebung sind die ehemaligen Schafweiden mit ihrer Halbtrockenvegetation. In den letzten hundert Jahren sind mehr als 70 Prozent dieser Lebensräume verschwunden. Damit sind unwiederbringlich Standorte seltener und gefährdeter Arten verlorengegangen.

– Vor noch 20 Jahren war das Rebhuhn in unserer Feldflur weit verbreitet. Heute ist die Population dieser Vogelart fast völlig zusammengebrochen.

– Bei den Schmetterlingen ist besonders ein Rückgang der Tagfalter festzustellen. Von den einstmals auf unserer Gemarkung vorkommenden Faltern sind Segelfalter, Baumweißling, Großer Schillerfalter, großer Eisvogel, Zwergbläuling und weitere acht Arten ausgestorben.

– Noch dramatischer ist der Rückgang der für die Bestäubung von Pflanzen besonders wichtigen Wildbienen. Von 1938 bis heut sind von ehemals 165 Arten bereits 98 Arten verschwunden.

Die kurze Zusammenstellung zeigt, daß in Zukunft verstärkt Maßnahmen zum Schutz unserer einheimischen Tier- und Pflanzenwelt durchgeführt werden müssen. Viele Gründe sprechen für einen umfassenden Naturschutz, die im Rahmen dieses Aufsatzes nicht alle erläutert werden können. Ein wichtiges Argument für die Erhaltung einer artenreichen und abwechslungsreichen Landschaft soll jedoch erwähnt werden: die zunehmende Bedeutung dieser Landschaft für Erholung und Freizeit. Woche für Woche beweisen die riesigen Fahrzeugschlangen aus dem Raum Stuttgart in Richtung Schwäbische Alb, Schwarzwald und Bodensee, welche Anziehungskraft vom Menschen gestaltete Kulturlandschaften auf die Stadtbevölkerung haben. Wissenschaftler haben nachgewiesen, daß zur Erholung bevorzugt Gebiete aufgesucht werden, die einen hohen "Vielfältigkeitswert" besitzen. Diese Anforderung erfüllen in besonderem Maße Kulturlandschaften, die ein kleinräumig verbundenes System vieler Landschaftselemente aufweisen (z.B. Wald, Waldrand, Obstwiesen, Gewässer, Ufergehölze, Hecken, Raine u.v.m.). Neben der Anziehungskraft für Erholungssuchende bieten die alten Kulturlandschaften die Gewähr für ein artenreiches Pflanzen- und Tierleben, da eine Vielzahl unterschiedlicher Lebnesräume (Biotope) vorhanden ist.

In unserer Freizeitgesellschaft wird die Funktion der Landschaft als Erholungsraum in Zukunft noch an Bedeutung gewinnen – das "Grüne" rückt jedoch durch die mit der Bebauung verbundene Landschaftszerstörung immer weiter weg von unseren Wohnungen. Hier gilt es der negativen Entwicklung der letzten Jahrzehnte Einhalt zu gebieten und die noch vorhandenen Reste der naturnahen Kulturlandschaft vor unserer Haustür zu erhalten. Zwei Ziele könnten damit erreicht werden: erstens wäre auch für nicht besonders mobile Bevölkerungsgruppen die Möglichkeit zur Erholung in erreichbarer Entfernung vorhanden, und zweites bedeutet der Erhalt der Kulturlandschaft gleichzeitig die Erhaltung der Lebensräume unserer Pflanzen- und Tierwelt.

Soweit die Ausführungen von Helmut Ballman aus dem Jahre 1987. Der vollständige Artikel kann im Archiv des AGD (Arbeitskreis Geschichtsforschung und Denkmalpflege e. V.) nachgelesen werden.